Das Echte Tausendgüldenkraut, auch als Centaurium erythraea bekannt, zählt zur Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) und wurde 2004 in Deutschland zur Heilpflanze des Jahres gekürt
Verbreitung & Lebensraum
Die Pflanze ist in fast ganz Europa verbreitet (außer nordwestliches Skandinavien), in wärmeren Teilen bis nach Westasien und Nordafrika. In Deutschland findet man sie auf sonnigen, halbtrockenen Wiesen, Waldlichtungen bis etwa 1.400 m Höhe.
Sie wächst meist als einjährige, seltener zweijährige Pflanze, mit einer Rosettenbasis und selbstbestäubenden Blüten, die bei Tageswärme (mindestens 20 °C) aufgehen und etwa fünf Tage blühen.
Inhaltsstoffe
Bekannte bioaktive Komponenten sind Bitterstoffe (z. B. Erythrocentaurin), Flavonoide, Xanthone sowie Phenolcarbonsäuren, ätherische Öle und sogar Valeriansäure.
In Fachpublikationen werden zusätzlich genannt: phenolische Säuren (z. B. Ferulic-, Sinapinsäure), Sterole (Brassicasterol, Stigmasterol), sowie die charakteristischen Secoiridoid-Glykoside – Swertiamarin und Sweroside.
Gesundheitlicher Nutzen
Traditionelle Anwendungen:
- Einsatz als appetitanregendes Mittel und zur Unterstützung der Verdauung (z. B. bei Blähungen, Dyspepsie) wie Tee oder Extrakt.
- In der Volksmedizin auch verwendet bei Leber-/Gallenbeschwerden, Fieber, früher auch als Antihelminthikum (Entwurmung) oder als Brechmittel
Wissenschaftlich untersuchte Wirkungen:
- In einem EMA-Bericht (2015) wird die traditionelle Verwendung zur Appetit- und Verdauungsförderung durch in-vitro- und in-vivo-Studien gestützt; antipyretische (fiebersenkende) Effekte sind hingegen nicht ausreichend belegt.
- Eine aktuelle Studie (2025) bestätigt antioxidative Effekte und in-vivo anti-inflammatorische (entzündungshemmende) Wirkung beim Hauttest sowie gute orale Verträglichkeit.
- Einer Untersuchung zufolge können Extrakte von C. erythraea die Pankreas-Beta-Zellen durch Förderung antioxidativer und pro-survival Pfade schützen – interessant im Kontext von Diabetes mellitus.
- Nach Angaben auf MedicineNet werden dem Tausendgüldenkraut potenzielle antimikrobielle, gastroschützende, analgetische (schmerzlindernde), antioxidative, entzündungshemmende und antitumorale Wirkungen zugesprochen – basierend auf Inhaltsstoffe wie Gentiopicrosid, Swerosid, Swertiamarin, Xanthone und Quercetin
Achtung
Bei Magenübersäuerung und Magengeschwüren sollte das Echte Tausendgüldenkraut nicht eingesetzt werden. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Magensäureproduktion stark an.
Vorsicht auch bei:
- Reflux / Sodbrennen
- Gastritis
- Magengeschwüren (Ulcus ventriculi)
- Zwölffingerdarmgeschwüren (Ulcus duodeni)
Die Reizung kann bestehende Beschwerden verstärken.
Wussten Sie es?
- Heilpflanze des Jahres 2004 in Deutschland – Anerkennung der medizinischen Bedeutung.
- Der Name „Tausendgüldenkraut“ leitet sich nicht von „1000 Gulden“ ab, sondern vom griechischen kentaúrion, benannt nach dem Kentaur Chiron, der die Pflanze zur Wundheilung nutzte.
- In manchen Regionen wird das Kraut auch in Kräuterlikören oder Pastis-Rezepturen verwendet.
- In frühen Kräuterbüchern (z. B. bei Dioskurides, Plinius, Galen) wurde es gegen Augenleiden, Hautwunden, Menstruationsbeschwerden und als Stärkungsmittel (z. B. Haarbleichung oder zur Gebrechlichkeit) eingesetzt.
- Der Begriff „Hundertguldenkraut“ war eine volksetymologische Ableitung – ursprünglich metaphorisch wertgeschätzt, nicht wörtlich zu betrachten.
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