Die Kokospalme ist eine Pflanze, die nicht vielseitiger einsetzbar ist. Vom Stamm bis zu den Blättern und Früchten kann sich der Mensch so ziemlich alles von ihr zu Nutze machen. Vor allem in den letzten Jahre ist die Kokosnuss vermehrt in den Lebensmittelfokus der westlichen Welt gekehrt.
Die Kokospalme
Die Kokospalme wächst bis zu 20m hoch und trägt das ganze Jahre über Früchte. Pro Palme liegt der Gewinn bei bis zu 150 Kokosnüssen im Jahr (je nach Standort der Palme). Die Palme benötigt Wärme, Licht und viel Feuchtigkeit, weshalb sie eher in warmen Klimazonen zu finden ist. Es wird vermutet, dass sie ursprünglich aus Südostasien stammt und auf natürliche Weise und durch Menschenhand über den Rest des Planeten verbreitet wurde.
Mit dem ersten Ertrag kann man ab dem 7. Jahr rechnen und die Palme kann zwischen 15 und 60 Jahren Früchte tragen.
Die Kokosnuss ist keine Nuss an sich sondern eine Steinfrucht, wie die Kirsche oder Pflaume.
Von der Palme selbst kann man fast alles verwerten:
- Kokosfleisch (Kopra) - wird roh oder getrocknet eingesetzt und findet in unzälichen herzhaften und süßen Speisen Anwendung
- Kokosfett und Kokosöl - wird aus Kopra gewonnen und findet schon lange Anwendung in der Lebensmittel und Kosmetikbranche
- Kokoswasser - eine klare Flüssigkeit, die sich in jungen Kokosnüssen findet. Ältere Kokosnüssen enthalten wenig bis kein Kokoswasser mehr.
- Kokosmilch - wird hergestellt, indem das Fruchtfleisch mit Wasser püriert wird und die Mischung dann gepresst wird. Der Trester wird danach oft in Tierfutter eingesetzt.
- Die Schalen können zu Holzkohle und Aktivkohle gemacht werden.
- Die Fasern der Kokosnuss werden zum Teil zu Seilen, Teppichen, Fußmatten aber auch zur Wanddämmung, Füllmaterial für Matratzen genutzt oder kommen im Fahrzeugbau zum Einsatz. Hierzulande kennt man Kokosfasern als Anzuchterde für Pflanzen oder als Einstreu in Terrarien.
- Palmwedel - werden lokal zur Dacheindeckung, zum Flechten von Körben und Häuserwänden genutzt.
- Holz - wird in den Anbaugebieten zum Bau von Häusern genutzt.
- Palmzucker - wird aus dem Nektar der Blüten gewonnen. Dieser Nektar wird zu Zucker getrocknet oder zu Wein und Essig weiterverarbeitet.
Kokos und die Gesundheit
Die Kokosnuss enthält wertvolle Nährstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine (vor allem B-Vitamine) und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anteil an mittelkettigen Fettsäuren (MCTs), die der Körper besonders effizient in Energie umwandeln kann.
Kokosöl enthält Laurinsäure, die im Körper zu Monolaurin umgewandelt wird. Diese Substanz wirkt antimikrobiell und kann dabei helfen, Viren, Bakterien und Pilze zu bekämpfen. Die Laurinsäure ist auch der Anteil der bei Mensch und Tier gegen Zeckenstiche und Flohbisse schützen soll.
Dank der MCTs wird Kokosöl besonders schnell verstoffwechselt, was zu einem schnellen Energieschub führt. Studien zeigen, dass MCTs den Stoffwechsel ankurbeln und somit auch beim Abnehmen unterstützen können
Obwohl Kokosöl gesättigte Fettsäuren enthält, zeigen Untersuchungen, dass die enthaltenen MCTs dazu beitragen können, den HDL-Cholesterinspiegel („gutes Cholesterin“) zu erhöhen und das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen.
Die Ballaststoffe und gesunden Fette in der Kokosnuss können die Verdauung verbessern und den Darm gesund halten.
Wussten Sie es?
Eine Kokosnuss wiegt zwischen 1 und 2 Kilo. Es hält sich populärwissenschaftlich das Gerücht, dass jährlich etwa 150 Menschen durch herabfallende Kokosnüsse sterben. Offizielle Statistiken gibt es dahingehend aber nicht.
Während des Zweiten Weltkriegs und in Notfallsituationen wurde Kokoswasser aufgrund seiner sterilen Eigenschaften und seines hohen Elektrolytgehalts tatsächlich intravenös als Ersatz für Kochsalzlösung verwendet.