Anthocyane gehören zur Gruppe der Flavanoide und sind sekundäre, wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe. Der Begriff setzt sich aus den altgriechischen Wörtern "anthos" (Blüte) und "kyanos" (dunkelblau, schwarzblau, dunkelfarbig) zusammen.
Vorkommen & Aufgabe
Anthocyane ist im Zellsaft beinahe aller Pflanzen enthalten und verleiht Blüten und Früchten ihr rotes, violettes oder blaues bis blauschwarzes Farbspektrum. In den verschiedenen Pflanzenteilen sind sie vorwiegend in den äußeren Zellschichten vorhanden. Nur hier können sie ihre Aufgabe erfüllen.
Die Pflanzenfarbstoffe schützen ihren Wirt vor dem UV-Licht der Sonne indem diese bestimmte Wellenlängen absorbieren. So können die Proteine sowie die DNA im Zellkern geschützt werden.
Aufgrund der licht-absorbierenden Eigenschaften erzeugen Anthocyane bei Tieren Farben und locken so Insekten und andere Tiere an. Dies hilft der Pflanze bei der Vermehrung. Zuletzt werden durch den Farbstoff freie Radikale gebunden.
Wirkung & Anwendung
Auch im menschlichen Körper schützen Anthocyane die Zellen vor freien Radikalen, die bei oxidativem Stress entstehen. Sie können so viele damit zusammenhängenden Krankheiten vorbeugen. Außerdem werden den Farbstoffen entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben.
Sie werden zudem als Lebensmittelfarbstoff eingesetzt und färben beispielsweise Marmelade, Konfitüren, Süßwaren, Fruchtgelees, Obstkonserven oder Speiseeis.